Liebe Leserinnen und Leser,
Vielleicht haben Sie – nach dem Besuch des Klangprojekts „Die Schöpfung“ in der Glashütter Stadtkirche - noch die Musik, die Klänge von Wasser- und Tiergeräuschen und den gesprochenen Schöpfungsbericht im Ohr (nachzulesen auf den ersten Seiten der Bibel).
So wie sich jetzt in dieser schönen Jahreszeit die Natur blühend, farbenfroh und im saftigem Grün präsentiert, konnte man in der Kirche beim Hören von Klängen und Liedern, dazu die passenden Lichteffekte, etwas von der Vielfalt und Schönheit der Schöpfung erspüren.
Zunächst wurden wir in die Harmonie der Natur im Gesamtgefüge des Lebens mit hinein genommen - in das liebevolle Schaffen unseres Gottes, der sich leidenschaftlich auf diese Welt eingelassen hat. Uns wird auf den ersten Seiten des Alten Testamentes die Welt als die von Grund auf wohl geordnete Schöpfung dargestellt: Es war sehr gut! Gottes Liebe ist die treibende Kraft hinter allem. Und SEIN Auftrag an uns Menschen gilt nach wie vor: Die Schöpfung zu bebauen und zu erhalten!
Aber wir müssen nicht erst lange nachdenken, um uns aktuelle Geschehnisse vor Augen zu halten, die der Bewahrung der Schöpfung massiv entgegen wirken:
Unwetter- und Hochwasserkatastrophen, die ihre Ursachen in den Eingriffen des Menschen in den Naturhaushalt haben. Die ärmsten Länder der Welt leiden nicht nur Mangel und Hunger, sondern sie sind auch die Brennpunkte der Klimaveränderung mit ihren unheilvollen Auswirkungen. Wir können die Augen nicht verschließen vor dem Ungleichgewicht an Lebensmöglichkeiten auf unserer Erde.
Wie können wir unserer Verantwortung gerecht werden? Es geht um unsere ganze Lebensgestaltung. Als erstes ist es die Ehrfurcht vor Gott, unserem Schöpfer - sie ist untrennbar verbunden mit der Ehrfurcht vor der Schöpfung und dem Leben! Als zweites ist es die Bitte um Gottes Erbarmen für unsere Welt und für die Einsicht menschlichen Versagens. Gottes Erbarmen ist nicht billig zu haben, sondern geht einher mit Umkehr und einer neuen Ausrichtung auf den Herrn der Welt! Und als drittes sollte es unser Ziel sein, uns im privaten und gesellschaftlichen Lebensbereich, sowie in unseren Gemeinden und Kirchen, verantwortlich zu erweisen.
Ich grüße Sie herzlich, verbunden mit dem Wunsch, Gottes wunderbare Schöpfung immer wieder neu zu entdecken und dankbar zu werden.
Ihre Marlies Schriever (Gemeindepädagogin)