KLEINE KANZEL JUNI 2022
…die K-Frage einmal anders gestellt…
Keine Angst, jetzt kommt kein politisches Statement im Stil von „Ich sag jetzt mal, was gerade alles falsch läuft und was alles besser gemacht werden müsste!“ Ich kritisiere die Arbeit des Bundeskanzlers an dieser Stelle auch nicht. Und erst recht will ich nicht über die zukünftige Führungsverantwortung in unserem Lande spekulieren.
Gestatten Sie mir lediglich die Frage: Was haben Krieg, Kanzler, Krankheit, Kassennot und Konfirmation gemeinsam? Schnell gemerkt: Bei aller Verschiedenheit der Themen, der Anfangsbuchstabe der Begriffe ist gleich.
Aber ist das tatsächlich schon alles? Haben die politischen Entscheidungen, Äußerungen und Aktivitäten der Spitzenpolitiker im In- und Ausland uns nicht ebenso bewegt wie die Kassenlage (im Staate wie im persönlichen Haushalt)? Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine und mancher getroffenen Maßnahme zu deren Bekämpfung sowie die nicht mehr zu verhindernde steigende Inflation, Krankheitssymptome, Vorsichts- und Abwehrmaßnamen dazu waren verknüpft mit dem Gefühl großer Verunsicherung. Eine weitere Gemeinsamkeit.
Aber was soll das alles mit den Konfirmationen zu tun haben, die in ganz Deutschland in den letzten Wochen gefeiert wurden?
Wörtlich genommen heißt Konfirmation ja soviel wie Befestigung oder Bestärkung und meint die persönliche Entscheidung eines Menschen, das Angebot der lebenslangen Begleitung GOTTES (Heilige Taufe) dankbar anzunehmen.
Auf der Internetseite der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) heißt es zu deren Vorbereitung: „Neben der pädagogischen Arbeit mit den Konfirmandinnen und Konfirmanden zu Glaubensthemen war und ist es ein wichtiges seelsorgerliches Anliegen, ihnen mit christlichen Werten und Glaubenspraktiken Orientierung und Stärkung für ihren Lebensweg mitzugeben.“
Die Konfirmation soll also als äußerlich sichtbares Zeichen der Verbindung zwischen GOTT und Mensch verstanden werden, die es zu feiern galt und gilt, weil genau aus dieser Verbindung die Kraft erwächst, allen Verunsicherungen des Lebens zu trotzen.
Ich frag mich oft, ob das, was so viele einst bei ihrer Konfirmation gefeiert haben, ihnen noch heute Kraft, Zuversicht, Trost und Halt gibt. Kurz gesagt: Es gibt keine andere Sicherheit in diesem Leben als die Verbindung mit dem, der Leben und Tod in der Hand hat: GOTT, der uns durch seinen Sohn JESUS CHRISTUS, wieder und wieder einlädt. Ich hoffe und wünsche, dass ER auch unser Leben in der Hand hält.
Warum nicht alle Verunsicherung als Einladung verstehen, die „eingerostete“ Verbindung zu GOTT wieder aufzufrischen. Nicht nur die Jubelkonfirmationen sind dazu geeignet, sondern jedes seelsorgerliche Gespräch, jedes Gebet, jeder Gottesdienst. Sie sind willkommen!
Freundlich grüßt Sie Ihr Pfarrer Uwe Liewald