Das gab es wohl noch nie...
...Konfirmation Ende September! Aber – corona machts möglich – zutreffender gesagt: machts nötig!
Jedenfalls ist es gut, dass alles wunderbar gelaufen ist, denn es drohen ja bereits wieder einschränkende Maßnahmen für größere Treffen.
Ihr wart eine wirklich nette Gruppe – sehr interessiert und fröhlich – das hat Spaß gemacht!
Vor dem Altar unserer Grimmschen Kirche habt ihr euer JA zum Glauben gesprochen.
Ihr wollt weiter den Weg erforschen, den Jesus uns als den wichtigsten und bestmöglichen auf dieser Erde gezeigt hat, um wirklich die Potenziale, die in uns Menschen hineingelegt sind, entwickeln zu können.
Glauben bedeutet allerdings Vertrauen. Und Vertrauen steht in unserer Welt nicht gerade hoch im Kurs. Doch ohne Vertrauen kann erfülltes Menschsein gar nicht stattfinden. Keine Freundschaft, keine Partnerschaft, keine gute Gemeinschaft kann ohne Vertrauen auskommen.
Ohne Vertrauen sind wir nicht das, was wir als Menschen eigentlich sein möchten. Wir bleiben voll innerer Unruhe und haben nie das Gefühl, richtig loslassen zu können. Wer kein Vertrauen hat, muss sich immer irgendwie absichern und seine Ängste im Griff halten – und das ist sehr, sehr anstrengend!
Das Evangelium bedeutet Gute Nachricht. Und die gute Nachricht ist, dass Gott uns dieses Vertrauen zueignen möchte. Glaube bedeutet, sich verlassen zu können auf Gottes Zusage: Ich bin für dich da! Wenn das in deinem Herzen ankommt, dann kannst du wirklich losklassen.
Denn du weißt: meine Ängste, untergebuttert zu werden oder draufzugehen sind nicht mehr das Entscheidende, sondern die Hand Gottes, die mich hält und dann auffängt, wenn es nötig wird.
Es ist wie bei einem Jet mit seinen 78 Tonnen: Das Gesetz der Schwerkraft würde ihn jederzeit am Boden halten – aber es gibt eben ein Gesetz, das mächtiger ist als das der Schwerkraft - und das ist das Gesetz der Schubkraft, das die Schwerkraft überwindet.
So ist es auch mit unseren Lebenssorgen: Sie halten uns am Boden! Aber im Wissen um Gottes Zusage kann ich mich seiner Schubkraft anvertrauen. Das ist zwar auch manchmal mit Ängsten verbunden, aber es sind Ängste, die durch die emporhebende Kraft des Vertrauens mehr und mehr an Bedeutung verlieren – weil sich der Himmel über einem öffnet, und man die Weite und Schönheit des Lebens erfassen kann.
Das wünsche ich Euch von Herzen, liebe Konfirmierte!
Euer Pfarrer Johannes